VideoKassetten

Videokassetten sind magnetische Speicherkassetten, die zur Aufnahme, Speicherung und Wiedergabe von Video- und Tonsignalen verwendet wurden. Das Band wird in einem schützenden Gehäuse transportiert und von Videorecordern oder Camcordern gelesen und beschrieben. Die Technik beruht auf magnetischer Speicherung, wobei Ton- und Videoaufnahmen über die Köpfe gelesen werden.

Im Heimsegment dominierten zwei Formate: Betamax, eingeführt von Sony 1975, und VHS von JVC, 1976. Obwohl Betamax technisch oft als hochwertiger angesehen wurde, gewann VHS den größeren Marktanteil, was seine weite Verbreitung begünstigte. In Europa wurde zudem Video 2000 als europäisches Gegenstück eingeführt, konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Im professionellen Umfeld gab es U-matic, Betacam und 1-Zoll-Type-C, die in Rundfunk und Produktion genutzt wurden.

Neben den klassischen Langformatskassetten kamen später kompakte Camcorderkassetten auf den Markt, wie Video8, Hi8 und Digital8, die Aufnahme auf kleineren Kassetten ermöglichten. Parallel dazu existierten weitere analoge und digitale Formate mit unterschiedlichen Spezifikationen und Anwendungsfeldern.

Mit dem Aufkommen von DVDs, Festplattenaufzeichnungen, USB-Sticks und Streaming reduzierte sich die Nutzung von Videokassetten im Privatbereich deutlich. Dennoch bleiben viele Bestände historisch bedeutsam, und Archivbestände aus Fernsehen, Bildung oder Privatfilmen sind oft auf Kassetten archiviert.

Lagerung und Erhaltung erfordern geeignete Bedingungen: kühle, trockene Lagerung, Schutz vor Magnetfeldern und extreme Hitze; regelmäßige Bestandskontrolle und ggf. Digitalisierung zur langfristigen Zugänglichkeit.