Veräußerungsgewinn

Veräußerungsgewinn bezeichnet den Gewinn, der durch den Verkauf oder eine sonstige Veräußerung eines Vermögenswerts entsteht. Er ergibt sich aus dem Veräußerungserlös abzüglich der ursprünglichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, zuzüglich mit dem Erwerb verbundenen Kosten und möglicher Wertänderungen durch Verbesserungen; Verluste aus anderen Veräußerungen können gegeneinander verrechnet werden.

Die steuerliche Behandlung hängt vom Art des Vermögens und vom jeweiligen Steuerstatus ab. Private Veräußerungsgeschäfte nach dem Einkommensteuergesetz (Veräußerungen privater Vermögenswerte) unterliegen bestimmten Spekulationsregeln. Gewinne aus dem Verkauf privat gehaltenen Vermögens, der innerhalb einer festgelegten Frist realisiert wird, können steuerpflichtig sein. Für Immobilien gilt eine Spekulationsfrist von zehn Jahren: Verkäufe innerhalb dieser Frist können steuerpflichtig sein, während Verkäufe nach Ablauf der Frist in der Regel steuerfrei sind, sofern keine weiteren Ausnahmen greifen (etwa Nutzung als Hauptwohnsitz unter bestimmten Voraussetzungen).

Erträge aus dem Verkauf von Aktien und anderen Kapitalanlagen unterliegen in Deutschland häufig der Abgeltungsteuer von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer; hier erfolgt in der Regel eine Quellenbesteuerung durch den Kreditdienstleister. Gewinne aus Betriebsvermögen oder Vermögen, das dem Gewerbebetrieb oder der Landwirtschaft zugeordnet ist, zählen zu den betrieblichen Einkünften und werden entsprechend dem allgemeinen Steuersatz oder nach speziellen Regelungen versteuert.

Zur konkreten Berechnung und zur Abwicklung der Steuerpflicht sollten Steuerpflichtige die aktuellen Vorschriften beachten, da Regelungen regelmäßig angepasst werden. Eine individuelle Beratung wird empfohlen.