Verlustwerte

Verlustwerte sind ein Sammelbegriff in der deutschen Fachsprache, der numerische Größen beschreibt, die Verluste oder Schaden ausdrücken. Sie quantifizieren die Härte eines Schadensfalles oder einer Abweichung vom erwarteten Ergebnis und dienen als Maßstab in Risiko- und Kostenrechnungen.

In der Finanz- und Versicherungswirtschaft werden Verlustwerte genutzt, um Schäden, Ansprüche oder Wertminderungen zu bewerten; sie werden oft auf Basis zukünftiger Cashflows abgezinst oder als Schadenhöhe festgelegt. In der Technik und Zuverlässigkeitsanalyse beschreiben Verlustwerte die wirtschaftlichen Folgen von Ausfällen, Ausfallzeit oder Wartungsbedarf. In der Statistik und im maschinellen Lernen dienen Verlustwerte als Maß der Abweichung zwischen vorhergesagten und tatsächlichen Werten, zum Beispiel quadratische Verlustwerte (MSE) oder absolute Verlustwerte (MAE).

Berechnung: Ein Verlustwert ergibt sich in der Regel aus der Differenz zwischen dem Referenzwert und dem beobachteten oder errechneten Wert, oft mit einer Gewichtung nach der Schadenschwere oder Häufigkeit. Je nach Kontext können Verluste auch in Geldgrößen, Zeit, Produktionsmenge oder anderen Einheiten angegeben werden. Verluste werden aggregiert, um Gesamtrisiken zu schätzen, zum Beispiel als erwarteter Verlust oder Gesamtschaden.

Beispiele: In der Versicherung entspricht der Verlustwert dem finanziellen Schaden eines Schadfalls. In der Produktion kann eine Ausfallzeit von 8 Stunden bei einem Stundensatz von 60 Euro zu einem Verlustwert von 480 Euro führen. In der Prognoseentwicklung dienen Verlustwerte der Optimierung des Modells durch Minimierung der Verlustfunktion.

Siehe auch: Verlustfunktion, Risikomanagement, Schadenversicherung, Schadenkosten.