Verlustquelle

Verlustquelle bezeichnet im Risiko- und Finanzmanagement die Ursache oder Quelle, durch die Verluste in einer Organisation entstehen können. Der Begriff dient der systematischen Identifikation von Ereignissen oder Bedingungen, die zu finanziellen Schäden, Vermögens- oder Betriebsverlusten führen.

Verlustquellen können externen Ursprungs sein, wie Marktschwankungen, Preisrückgänge, Konjunkturabschwächungen, Naturereignisse oder politische Risiken; oder intern, z. B. Liefer- oder Produktionsausfälle, Qualitätsprobleme, Systemfehler, Betrug, unzureichende Kontrollen oder Cyberangriffe.

Zur Erkennung von Verlustquellen kommen Methoden wie Risikoidentifikation, Ursachenanalyse, Risikokataloge, Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA), Fehlerbaumanalyse (FTA), Szenarioanalysen und Monitoring zum Einsatz. Die Bewertung berücksichtigt Eintrittswahrscheinlichkeit und potenzielle Schadenshöhe, oft in Form von Risikoscores oder Szenarien.

Maßnahmen richten sich auf Prävention und Minderung der Verlustquelle: Prozessoptimierung, Diversifikation, Vereinbarung von Absicherungen (Versicherung), Aufbau von Rücklagen, Notfall- und Wiederherstellungspläne, sowie Stärkung von Kontrollen und Governance.

Unterscheidung: Die Verlustquelle ist der Ursprungsgrund des potenziellen Schadens; die Verlusthöhe ist die zu erwartende oder ermittelte Höhe des Verlusts im Ereignisfall. In Berichten wird zwischen dem Auftreten einer Verlustquelle und dem daraus resultierenden finanziellen Verlust unterschieden.