Verkehrsumfeld

Verkehrsumfeld bezeichnet die Gesamtheit der Bedingungen, die den Verkehr in einer bestimmten Umgebung beeinflussen. Es umfasst die physische Infrastruktur (Straßennetz, Kreuzungen, Gehwege, Fahrradwege, ÖPNV-Trassen, Haltestellen), die organisatorischen Strukturen (Verkehrsregelungen, Beschilderung, Verkehrsmanagement, Incident-Management) sowie die sozialen und wirtschaftlichen Gegebenheiten (Nutzerbedürfnisse, Demografie, Barrierefreiheit, Verkehrsmittelpräferenzen).

Es gliedert sich in Makro-, Meso- und Mikroebenen. Auf der Makroebene betreffen beispielsweise Netzgestaltung, Erreichbarkeit der Versorgungszentren und langfristige Mobilitätsstrategien die Verkehrsumgebung. Die Mesoebene befasst sich mit Nachbarschaften und Quartieren, deren Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Einrichtungen die Verkehrsströme prägt. Die Mikroebene umfasst konkrete Verkehrsanlagen wie Kreuzungen, Ampeln, Spurenführung und Markierungen, an denen sich Verhaltensweisen unmittelbar zeigen.

Wichtige Einflussfaktoren sind Landnutzung, Siedlungsdichte, Verkehrsverknüpfungen, Geschwindigkeit, Sicherheitspotenziale und die Verfügbarkeit alternativer Mobilitätsangebote. Technische Systeme wie adaptive Ampeln, Baustellenmanagement oder Sharing-Modelle können das Verhalten und die Verkehrsleistung beeinflussen.

Zur Beurteilung dienen Kennzahlen wie Verkehrsdichte, durchschnittliche Geschwindigkeit, Anteil der Verkehrsmittel, Unfallzahlen, Wartezeiten an Knotenpunkten und Barrierefreiheit. Methoden umfassen Verkehrserhebungen, GIS-Analysen, Road-Safety-Audits, Simulationen und Beteiligungsverfahren.

Die Relevanz liegt in der Planung und Gestaltung sicherer, effizienter und inklusiver Verkehrslandschaften, die Umweltbelastung verringern, den ÖPNV stärken und Fuß- sowie Radverkehr fördern. Beispiele sind 30-km/h-Zonen, geschützte Radwege und verkehrsberuhigte Bereiche.