Verkehrsplan

Ein Verkehrsplan ist ein öffentliches Planungsdokument, das die zukünftige Entwicklung des Verkehrs- und Mobilitätssystems einer Gemeinde, eines Landkreises oder einer Region festlegt. Ziel ist die systematische Steuerung des Verkehrsflusses sowie die Förderung nachhaltiger Mobilität, Verkehrssicherheit und Lebensqualität. Typische Inhalte umfassen eine Bestandsaufnahme der bestehenden Infrastruktur (Straßen, Schienen, öffentlicher Verkehr, Rad- und Fußwege), eine Verkehrsnachfrageanalyse, Zielsetzungen, Handlungsempfehlungen und einen Maßnahmenkatalog mit Zeit- und Finanzplan. Häufig werden Szenarien entwickelt und Verkehrssimulationen bzw. Kosten-Nutzen-Analysen eingesetzt, um Prioritäten zu erkennen.

Der Verkehrsplan ist in der Regel eng verknüpft mit anderen Planwerken wie Flächennutzungsplänen, Mobilitätskonzepten oder Nahverkehrsplänen und dient als Grundlage für Entscheidungen zu Infrastrukturinvestitionen, Straßenraumgestaltung, ÖV-Verknüpfungen, Radwege, Sicherheit und Parkkonzepte. Er unterstützt die Abstimmung zwischen Verkehr, Stadt- bzw. Regionalplanung, Wirtschaft und Umwelt und bildet die Grundlage für Förderanträge und Investitionsprogramme.

Der Prozess umfasst Datenerhebung, Bürgerbeteiligung, fachliche Abstimmungen mit Behörden, Beschluss durch Gremien und spätere Umsetzungskontrollen. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten, variiert je nach Land: In Deutschland erfolgt Verkehrsplanung häufig auf kommunaler oder regionaler Ebene im Kontext des Baugesetzbuchs (BauGB) und entsprechender Satzungen; in Österreich und der Schweiz existieren vergleichbare Instrumente wie Mobilitätskonzepte oder Verkehrsentwicklungspläne. Verkehrspläne werden in der Regel regelmäßig aktualisiert, oft alle fünf bis sieben Jahre.