Ventilsitze

Ventilsitze sind die Sitzflächen im Zylinderkopf von Verbrennungsmotoren, gegen die sich die Ein- und Auslassventile beim Schließen der Brennraumsperre absetzen. Sie bilden eine dichte Abdichtung zwischen Brennraum und Ventil und tragen so zur Kompression, Leistungsfähigkeit und Emissionskontrolle bei. Die Passung und der Zustand der Ventilsitze sind entscheidend für ein stoi-funktionierendes Ventilspiel und eine gute Brennraumabdichtung.

Ventilsitze werden je nach Bauart unterschiedlich realisiert. In vielen Motoren sind sie als integraler Bestandteil des Zylinderkopfs ausgeführt, oft aus gemischten oder gehärteten Stahlsorten hergestellt. Alternativ kommen Ventilsitz-Inserts aus hochharten Legierungen, wie Stellite oder andere Nickel- bzw. Kobalt-basierte Werkstoffe, zum Einsatz. Die Wahl des Materials hängt von Brennraums- und Ventiltemperaturen, Verschleißanforderungen und Kühlung ab. Typische Sitzwinkel liegen rund um 45 Grad für Einlass- und 46 Grad für Auslassventil, mit unterschiedlicher Sitzbreite je nach Motorbauform.

Wartung und Instandsetzung betreffen die Prüfung auf Verschleiß, Beschädigungen oder Abnutzung der Sitzfläche. Unregelmäßige Abdichtung, Risse, Absplitterungen oder Sitzwanderungen können zu Leckagen, Verminderungen der Kompression oder frühzeitigem Ventilverschleiß führen. In vielen Fällen erfolgt eine Nachbearbeitung durch Abrichten oder Neubearbeitung der Sitze; bei starkem Verschleiß werden Inserts ersetzt oder der Zylinderkopf neu bearbeitet.

Ventilsitze spielen eine zentrale Rolle für Leichtlauf, Effizienz und Haltbarkeit von Motoren, insbesondere unter hohen Temperaturen und Belastungen. Eine präzise gefertigte und gepflegte Sitzfläche trägt wesentlich zur Leistungsfähigkeit und Emissionskontrolle eines Motors bei.