Ursachenquellen

Ursachenquellen ist ein im Deutschen verwendeter Begriff im Bereich der Fehler- und Risikobewertung. Er bezeichnet die zugrunde liegenden Quellen, aus denen Ursachen für ein Ereignis, einen Defekt oder eine Störung hervorgehen. Im Unterschied zu unmittelbaren Ursachen richten sich Ursachenquellen auf systemische, organisatorische, technologische oder Umweltbedingungen, die das Auftreten von Ursachen begünstigen oder verstärken. Durch die Analyse der Ursachenquellen lässt sich die Tiefe des Problems erfassen und Maßnahmen ableiten, die präventiv wirken, statt nur das Symptom zu beseitigen.

Zur Identifikation von Ursachenquellen werden gängige Verfahren verwendet, etwa das Fischgrätdiagramm (Ishikawa), die Fünf-Why-Methode, die Fault-Tree-Analyse (Fehlerbaum-Analyse) oder weitere Root-Cause-Analysis-Verfahren. Ziel ist es, Ursachenquellen zu erkennen, die mehrere unmittelbare Ursachen bedingen oder Muster in Organisation, Prozessen oder Infrastruktur aufzeigen. Der Fokus liegt darauf, potenzielle Ursachenquellen zu identifizieren, die über mehrere Ereignisse hinweg wirken.

Beispiele: In der industriellen Produktion können Ursachenquellen mangelnde Wartung, veraltete Ausrüstung, unklare Verantwortlichkeiten oder unzureichende Schulung sein. In der Softwareentwicklung können unklare Anforderungen, unzureichende Tests oder fehlerhafte Änderungsprozesse als Ursachenquellen wirken. Die Identifikation von Ursachenquellen unterstützt das Risikomanagement, die Qualitätssicherung und die Sicherheitskultur, indem sie gezielte Präventions- und Verbesserungsmaßnahmen ermöglicht. Der Begriff wird vor allem im deutschen Fachjargon verwendet; in internationalen Kontexten spricht man eher von root causes oder underlying factors.