Ursachendiagramm

Ein Ursachendiagramm, auch Ishikawa-Diagramm oder Fischgrätdiagramm genannt, ist ein visuelles Hilfsmittel zur Ursachenanalyse. Es dient dazu, systematisch die möglichen Ursachen eines Problems zu strukturieren und deren Zusammenhänge zu erkennen, um Wurzelursachen zu identifizieren.

Es wurde in den 1960er-Jahren von Kaoru Ishikawa entwickelt und wird vor allem im Qualitätsmanagement eingesetzt. Der Begriff Fischgräte bezieht sich auf die typischen Verästelungen der Diagrammlinie, an deren Ende das Problem als Kopf steht.

Aufbau: In der Mitte steht die Problembeschreibung; von dieser Hauptlinie gehen verzweigte Äste ab, die Kategorien der Ursachen repräsentieren. Typische Kategorien sind Mensch (Personen), Maschine, Methode, Material, Milieu/Umwelt und Messung. Je nach Branche werden andere Kategorien verwendet, z. B. 5M oder 6M.

Anwendung: Das Diagramm wird im Rahmen von Problemlösungs- oder Verbesserungsprozessen erstellt, oft in Teams. Typische Schritte: Problem definieren, potenzielle Ursachen sammeln, Kategorien systematisch ausarbeiten, Ursachen bewerten und geeignete Gegenmaßnahmen ableiten; häufig kommt die Methode der „5 Whys“ zur Tiefenauslotung zum Einsatz.

Vorteile und Grenzen: Das Diagramm bietet eine klare visuelle Übersicht, fördert Teamarbeit und hilft, Ursachen strukturiert zu prüfen. Es ist allerdings stark abhängig von der Erfahrung der Beteiligten und kann durch Gruppendenken verzerrt werden; es liefert keine Quantifizierung und ersetzt keine weiterführende Datenauswertung.

Varianten und Einsatzgebiete: Neben der klassischen Anwendung in der Fertigung findet das Ursachendiagramm auch im IT- und Softwarebereich, im Projektmanagement sowie in der Produktentwicklung Anwendung. Es dient oft als erster Schritt im Vorgehen zur Ursachenanalyse, gefolgt von weiteren Techniken.

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