Untersuchungszeitpunkte

Untersuchungszeitpunkte bezeichnet in Wissenschaft und Medizin die festgelegten Zeitpunkte, zu denen Messungen, Tests oder Beurteilungen durchgeführt werden. Sie legen die zeitliche Struktur einer Studie fest und ermöglichen vergleichbare, longitudinal erfasste Daten. Die Wahl der Zeitpunkte richtet sich nach Fragestellung, erwarteten Effekten und praktischen Gegebenheiten und umfasst typischerweise Baseline- oder Voruntersuchung, Zwischen- bzw. Folgeuntersuchungen sowie den Endzeitpunkt oder Langzeitfolgen.

Typische Kategorien sind Baseline, Zwischenzeitpunkte (Beobachtungen während der Studie), Endzeitpunkt und Langzeitfolgen. In klinischen Studien dienen sie zur Beurteilung von Wirksamkeit und Sicherheit zu definierten Zeitpunkten; in Beobachtungsstudien ermöglichen sie die Analyse von Verlaufsmustern.

Planung und Durchführung: Der Studienplan legt die genauen Datenpunkte fest; standardisierte Protokolle, Training des Personals, Synchronisation von Messungen (z. B. gleiche Uhrzeit, gleiche Geräte) erhöhen die Vergleichbarkeit. Zeitstempel und Kalibrierung sind notwendig, um Verzerrungen durch unregelmäßige Termine zu vermeiden. In vielen Projekten gelten Richtlinien wie ICH-GCP.

Statistische Aspekte: Wiederholte Messungen erfordern geeignete Modelle (gemischte Modelle, ANOVA mit Messwiederholungen, Zeitreihenanalysen). Bei verpassten Terminen kommt Missing-Data-Handling zum Einsatz, z. B. Imputation oder Modelling der Abbruchgründe. Zeitabstände zwischen Untersuchungen beeinflussen die Power und Interpretation.

Ethik und Praktisches: Mehrere Untersuchungen erhöhen Belastung und Kosten; Teilnehmendenstatus, Einwilligung für wiederholte Datenerhebung und Datenschutz sind zu beachten. In der Praxis können unregelmäßige Termine oder externe Ereignisse zu Bias führen.