Unterrichtsführung

Unterrichtsführung bezeichnet in der schulischen Praxis die zielgerichtete Führung von Lernprozessen durch den Unterricht. Sie umfasst die Planung der Lernziele, die Auswahl von Lernwegen und Materialien, die Organisation des Unterrichtsablaufs, die Durchführung von Lernaktivitäten sowie deren Überprüfung und Sicherung des Lernfortschritts.

Zu den zentralen Bereichen gehören die didaktische Planung, die methodische Gestaltung, der Einsatz von Medien und die Klassenführung. Dazu gehört die Gestaltung des Lernklimas, das Setzen von Lernstrukturen, klare Regeln und Routinen, sinnvolle Übergänge sowie die Differenzierung, um unterschiedlichen Lernvoraussetzungen gerecht zu werden. Inklusion und formative Beurteilung ergänzen die Aufgabenstellung der Unterrichtsführung.

Die Rolle des Lehrenden in der Unterrichtsführung ist die einer Führungsfigur, die Lernprozesse initiiert, koordiniert und kontrolliert. Sie setzt Lernziele, bietet geeignete Aufgaben an, leitet Lernaktivitäten an, beobachtet das Verständnis der Lernenden, gibt Feedback und motiviert zur aktiven Teilnahme. Ziel ist ein effektiver Lernprozess, der individuelle Stärken berücksichtigt und Fehlentwicklungen früh adressiert.

Herausforderungen ergeben sich aus Heterogenität, Motivation, Disziplin, dem Einsatz digitaler Medien sowie dem Zeitmanagement. Zudem verlangt Unterrichtsführung ein Gleichgewicht zwischen Struktur und Lernraum, um Chancengerechtigkeit und eine positive Lernatmosphäre sicherzustellen.

In der Lehrerbildung wird Unterrichtsführung als zentrale Kompetenz gesehen. Ihre Professionalisierung erfolgt durch Planung, Reflexion, Unterrichtsbeobachtung, Supervision und kollegialen Austausch. Eine hohe Unterrichtsqualität hängt maßgeblich mit wirksamer Unterrichtsführung zusammen.