Umweltpsychologen

Umweltpsychologen sind Psychologen, die die Wechselwirkungen zwischen Menschen und ihrer physischen Umwelt untersuchen, zu der natürliche Umgebungen, gestaltete Räume und ökologische Systeme gehören. Sie analysieren, wie Umweltbedingungen Wahrnehmung, Stimmung, Kognition und Verhalten beeinflussen und wie Einstellungen, Werte sowie kulturelle Normen Umweltentscheidungen und nachhaltiges Verhalten prägen.

Zu den Forschungsthemen gehören Bindung an Orte, Umweltwahrnehmung, Stress und Wohlbefinden in städtischen und natürlichen Umgebungen, Lärm, Überfüllung, Beleuchtung und die Innenraumqualität. Sie erfassen auch pro-umweltbezogenes Verhalten, Motive für Naturschutz, Risikowahrnehmung sowie die Wirksamkeit von Umweltgestaltung, Kommunikation und politischen Maßnahmen, um nachhaltiges Handeln zu fördern.

Methoden umfassen Experimente, Feldstudien, Befragungen, Interviews und Beobachtungen, oft in Zusammenarbeit mit Stadtplanern, Architekten und Geographen. Es kommen psychometrische Skalen zu Umwelthaltung, Verbundenheit mit der Natur und Wohlbefinden zum Einsatz; teilweise werden auch ökologische Momentaufnahme, Verhaltensinterventionen und Messungen im Alltag genutzt.

Anwendungsfelder sind Wissenschaft und Lehre, Beratung von Regierungen und Organisationen sowie Industrieanwendungen als Berater für Stadtgestaltung, Architektur, Verkehr, Arbeitsumgebung, Tourismus und Umweltkommunikation. Ziel ist es, Umgebungen zu schaffen, die Gesundheit, Komfort, Produktivität und nachhaltiges Verhalten stärken.

Der Forschungskontext der Umweltpsychologie entstand in der Mitte des 20. Jahrhunderts. In deutschsprachigen Regionen wird der Begriff häufig als Umweltpsychologie verwendet und überschneidet sich mit Umwelt- und Verhaltensforschung. Der interdisziplinäre Ansatz verbindet Psychologie, Geographie, Soziologie und Ökologie, um menschliche Umweltbeziehungen umfassend zu verstehen.