Umgebungsgeräusche

Umgebungsgeräusche bezeichnen alle akustischen Signale, die in einer bestimmten Umgebung vorhanden sind, unabhängig davon, ob sie beabsichtigt wahrgenommen werden. Sie bilden die akustische Umwelt oder das Soundscape einer Ortschaft, eines Gebäudes oder eines Naturraums. Umgebungsgeräusche lassen sich grob in natürliche und anthropogene Quellen einteilen. Natürliche Quellen umfassen Wind, Wasser, Vogelgesang, Tierlaute; anthropogene Quellen umfassen Verkehr, Schienen, Bauarbeiten, Industrie, mechanische Geräte und menschliche Kommunikation.

Messung und Bewertung: Die akustische Umgebung wird oft durch Schallpegelmessungen beschrieben. Typische Größen sind der A-beschleunigte Schalldruckpegel, Leq, sowie Tages- und Nachtwerte wie Lden oder Lnight. Normen wie ISO 1996 geben Mess- und Bewertungsmethoden vor.

Bedeutung und Auswirkungen: Umgebungsgeräusche beeinflussen Wahrnehmung, Kommunikation, Schlaf und Stressniveau. In der Stadtplanung, Architektur und im Umweltmanagement wird versucht, Lärm zu begrenzen oder die Hörlandschaft so zu gestalten, dass Belastung reduziert wird. Konzepte wie Soundscape-Design betonen positives Hören.

Reduktion und Gestaltung: Maßnahmen umfassen Lärmschutzfenster, lärmarme Bauweisen, räumliche Anordnung von Quellen, Schallschutzwände sowie zeitliche Steuerung von lärmintensiven Tätigkeiten. Umweltpsychologische Forschung untersucht, wie verschiedene akustische Umgebungen wahrgenommen werden.