Trennungsvereinbarung

Eine Trennungsvereinbarung ist ein vertraglicher Vergleich zwischen Ehegatten oder eingetragenen Lebenspartnern, der während oder nach einer Trennung die rechtlichen Folgen der Trennung regelt. Sie dient der wirtschaftlichen Klarheit und Streitvermeidung, indem sie Fragen des Unterhalts, des Vermögens, des Hausrats sowie der künftigen Regelungen zu Betreuung und Umgang mit gemeinsamen Kindern festlegt. Im Unterschied zu einem Ehevertrag wird sie typischerweise nach Beginn einer Trennung geschlossen, um die Trennungsphase zu strukturieren.

Typische Inhalte sind Unterhalt während der Trennung (Trennungsunterhalt), Ansprüche aus dem Zugewinnausgleich, Rechte und Pflichten bezüglich gemeinsamer Immobilien oder anderer Vermögenswerte, Regelungen zur Nutzung des Haushalts, Rückzahlung von Schulden und Ansprüche auf künftige Versorgungsausgleiche. Bei gemeinsamen Kindern können Sorgerecht, Umgangsrecht, Betreuungs- und Kostenregelungen vereinbart werden. Die Vereinbarung soll klare Fristen, Verantwortlichkeiten und Modalitäten enthalten.

Formell wird eine Trennungsvereinbarung meist schriftlich getroffen und von beiden Parteien unterzeichnet. Eine notarielle Beurkundung ist nicht grundsätzlich vorgeschrieben, wird aber bei größeren Vermögenswerten oder beim Abwickeln von Versorgungsausgleichen empfohlen, um Rechtsklarheit und Durchsetzbarkeit in späteren Verfahren zu erhöhen. Es ist ratsam, rechtlichen Rat einzuholen, um Form- und Inhaltsfehler zu vermeiden.

Die Vereinbarung wirkt rechtsverbindlich zwischen den Parteien und kann Bestandteil eines Scheidungsverfahrens sein oder im Rahmen der Scheidungsfolgenvereinbarung weitergeltend sein. Sie kann später grundsätzlich geändert oder aufgehoben werden, sofern beide Seiten zustimmen oder gerichtliche Anordnungen vorliegen. Sie dient als Orientierung und Beziehungsdokument neben gesetzliche Vorgaben wie dem Kindeswohl und dem Unterhaltsrecht.

Siehe auch: Ehevertrag, Scheidungsfolgenvereinbarung, Zugewinnausgleich.