Textilfarben

Textilfarben bezeichnet Farbstoffe und Farbpigmente, die zur Färbung von Textilien eingesetzt werden. Sie umfassen natürliche Farbstoffe aus Pflanzen, Tieren oder Mineralien sowie synthetische Farbstoffe, die oft gezielt an verschiedene Fasertypen angepasst sind. Die Farbstoffe unterscheiden sich danach, wie sie sich an die Faser binden: einige Farben bilden echte Bindungen zur Faser, andere lagern sich nur an der Oberfläche ab oder werden durch Pigmentträger fixiert.

Historischer Überblick: Bereits in der Antike wurden Indigo, Purpur- und Madder-Töne genutzt. Die Einführung synthetischer Farbstoffe im 19. Jahrhundert führte zu einer breiteren Palettenauswahl, besserer Beständigkeit und größerer Anwendungspfade in Industrie und Handel.

Arten von Textilfarben: Natürliche Farbstoffe stammen aus Pflanzen, Insekten oder Mineralien; synthetische Farbstoffe umfassen Klassen wie Reaktiv-, Direkt-, Dispersions-, vat- (Indigo), Schwefel-, Säure- und Basischfarben. Reaktivfarbstoffe binden chemisch an Zellulosefasern wie Baumwolle; Direktfarbstoffe binden schwächer; Dispersionsfarbstoffe eignen sich vor allem für synthetische Fasern; Vatfarbstoffe werden reduziert gelöst, reagieren an der Faser und entfalten dort die Farbe; Säurefarben eignen sich besonders für Proteinfasern und Nylon; Basischfarben finden Anwendung auf ausgewählten synthetischen Garnen.

Verarbeitung und Anwendung: Färben erfolgt in Färb- oder Gleichlaufprozessen; Pigmentfarben werden oft im Druck verwendet und benötigen Bindemittel, um auf dem Gewebe Halt zu finden. Die Farbbeständigkeit wird in Kriterien wie Waschechtheit und Lichtbeständigkeit gemessen.

Umwelt und Regulierung: Textilfarbstoffe unterliegen Umwelt- und Sicherheitsstandards; Abwässer aus Färbereien bedürfen spezieller Behandlung. Zertifikate wie OEKO-TEX, Bluesign oder GOTS beeinflussen Auswahl und Herstellungsweise.