Terminusrücklagen

Terminusrücklagen sind finanzielle Rücklagen, die gezielt für künftig anfallende Kosten vorgesehen sind, deren Fälligkeit feststeht. Sie dienen dazu, Zahlungsfähigkeit sicherzustellen und terminbezogene Belastungen auszugleichen, ohne das operative Geschäft kurzfristig zu belasten.

Typische Einsatzfelder umfassen planbare Investitionen und Instandhaltungen, deren Kosten in bestimmten Zeitfenstern entstehen, wie etwa Wartungsverträge, Renovierungen, Ersatzbeschaffungen oder Tilgungs- bzw. Zinszahlungen. Sie helfen, größere Ausgaben über mehrere Perioden hinweg zu verteilen und so den Cashflow zu glätten.

Die Bildung erfolgt durch regelmäßige Zuführung aus Gewinnen oder Budgetüberschüssen bzw. durch interne Mittelfonds. Die buchhalterische Darstellung variiert je nach Rechtsordnung und Unternehmensform. Sie kann als eigenkapitalnahe Rücklage oder als zweckgebundene Verwendungsrückstellung geführt werden. Wichtig ist, dass Terminusrücklagen einen klar abgegrenzten Verwendungszweck haben und sich von generellen Rücklagen oder klassischen Rückstellungen unterscheiden.

Durch die Terminierung der Zahlungen tragen sie zur Planungssicherheit bei und verringern den Finanzierungsbedarf zu festgelegten Terminen. Gleichzeitig erfordern sie realistische Planungen; eine Überfundung bindet Kapital, während eine Unterfundung zu Liquiditätsproblemen führen kann.

Beispiele verdeutlichen die Praxis: Eine Wohnungsbaugenossenschaft bildet eine Terminusrücklage für eine Dachsanierung in fünf Jahren; eine Kommune legt eine Reserve für anstehende Schul- oder Straßeninstandsetzungen an, deren Kosten zu bestimmten Zeitpunkten fällig werden.