Teilbestände

Teilbestände bezeichnet Teile des Lagerbestands eines Unternehmens, die nicht den gesamten Bestand umfassen. Sie entstehen, wenn Bestände auf mehrere Lagerorte verteilt sind, nach Artikeln, Chargen oder Status getrennt geführt werden oder bei Teilinventuren bzw. bestimmten Prozessen nur ein Teil des Materials erfasst wird. Teilbestände werden in der Regel separat vom Gesamtbestand in den Systemen geführt und können sowohl physisch vorhanden als auch zeitweise im Transit sein.

Anwendungsbereiche ergeben sich vor allem in mehrstandortigen Lagern, beim Versand und in der Produktionslogistik. Dort können Teilbestände als eigenständige Mengen je Standort, je Charge oder je Status (z. B. reserviert, in Bearbeitung, in Transit) auftreten. In der Buchführung und bei der Inventur werden Teilbestände oft zur Bewertung, Planung oder zur Durchführung von Teilinventuren genutzt.

Verwaltung und Steuerung erfolgen typischerweise über ERP- oder Lagersysteme, die Teilbestände anhand von Artikel, Lagerort, Charge und Seriennummer unterscheiden. Teilbestandslisten und Berichte unterstützen den Abgleich mit der physischen Bestandsaufnahme. Zyklische Zählungen oder Stichprobeninventuren werden häufig eingesetzt, um Teilbestände regelmäßig zu prüfen, ohne die komplette Bestandsaufnahme durchführen zu müssen.

Vorteile von Teilbeständen liegen in einer flexibleren Bestandsführung, verbesserten Lieferfähigkeit und erhöhter Nachverfolgbarkeit von Chargen. Herausforderungen bestehen dagegen in potenziellen Abweichungen zwischen Buch- und Ist-Bestand, erhöhter Komplexität der Datenstrukturen und einem höheren Abstimmungsaufwand.

Siehe auch: Inventur, Lagerbestand, Teilinventur, Zyklische Zählung, Chargenverwaltung.