Startschätzung

Startschätzung bezeichnet im Projektmanagement und verwandten Bereichen die anfängliche, grobe Schätzung von Aufwand, Kosten oder benötigten Ressourcen zu Beginn eines Vorhabens, basierend auf begrenzten Informationen. Sie dient der ersten Planung von Zeitrahmen und Budget sowie der Einschätzung von Machbarkeit und Prioritäten. Startschätzungen sind typischerweise ungenau und werden häufig als Spanne oder Größenordnung angegeben, zum Beispiel als grobe ROM („rough order of magnitude“).

Zweck und Merkmale: Die Startschätzung liefert eine Orientierung für Entscheidungen in der frühen Projektphase. Sie hilft, Ressourcen zu sichern, Risiken zu bewerten und erste Meilensteine zu definieren. Aufgrund der begrenzten Daten enthalten Startschätzungen typischerweise Unsicherheiten und werden oft in Form von Ober- oder Untergrenzen angegeben.

Methoden: Typische Herangehensweisen sind Expertenschätzung, vergleichende Analogie zu ähnlichen Projekten, parametrische Schätzungen oder heuristische Annahmen. Die Schätzung kann als Einzelwert oder als Bandbreite mit Konfidenz angegeben werden.

Unsicherheit und Weiterentwicklung: Startschätzungen beruhen auf Annahmen und sollten als vorläufige Orientierung betrachtet werden. Mit zunehmenden Informationen erfolgen regelmäßige Überprüfungen und Verfeinerungen (Progressive Elaboration). Unstimmigkeiten zwischen Schätzung und realem Verlauf melden Chancen zur Anpassung von Planung, Budget und Zeitplan.

Bezug und Synonyme: Der Begriff wird auch als Anfangsschätzung, Grobschätzung oder Rough Order of Magnitude verwendet. In der Praxis ist die Startschätzung Bestandteil der frühen Planungsphase und bildet die Grundlage für weiterführende Detailplanung.