Sprenggeschosse

Sprenggeschosse sind explosive Projektilmunition, die in Artillerie, Mörsern und in anderen Waffensystemen verwendet wird, um durch eine Sprengladung Schaden am Ziel zu verursachen. Typisch bestehen sie aus einer Hülle, einer Sprengladung und einem Zünder. Der Zünder kann durch Aufprall, durch eine Zeitverzögerung oder durch eine Näherung ausgelöst werden, sodass die Explosion beim Aufschlag, in der Luft oder kurz davor erfolgt.

Häufige Ausprägungen sind Hochexplosivstoffe (HE) sowie Fragmentationsgeschosse (HE-FRAG). HE-Geschosse erzeugen eine starke Druckwelle und Hitze; Fragmentationsgeschosse legen zusätzlich großen Wert auf eine Streuung von Splittern. Manche Munitionstypen kombinieren Panzerungsdurchschlagsfähigkeit mit einer umgebenden Sprengwirkung (APHE). Die Gestaltung von Hülle, Füllung und Zünder bestimmt Wirkungen, Reichweite und Wirkzone.

Einsatzgebiet: Sprenggeschosse kommen vor allem in Artillerie- und Mörsersystemen zum Einsatz, dienen der Bekämpfung von Bodenzielen, Gebäuden, Fahrzeugen und in bestimmten Situationen der Zerstörung von Infrastruktur. Moderne Munition kann Luftsprengung oder eine während des Fluges ausgelöste Zündung verwenden (Nähe- bzw. Luftzünder).

Historie: Sprenggeschosse wurden im 19. Jahrhundert eingeführt und erfuhren im Zweiten Weltkrieg sowie im Kalten Krieg erhebliche Weiterentwicklungen in Zündungstechnik, Füllstoffen und Werkstoffen. Gegenwärtig sorgen verbesserte sichere Füllstoffe und komplexe Zündsysteme für größere Zuverlässigkeit und Sicherheit.

Rechtlicher Rahmen: Ihre Verwendung unterliegt dem Völkerrecht, insbesondere dem humanitären Völkerrecht. Angriffe auf Zivilpersonen oder zivile Infrastruktur sind verboten; es gelten Grundsätze der Unterscheidung, Verhältnismäßigkeit und Vorsicht.