Sprachvielfalt

Sprachvielfalt bezeichnet die Vielfalt der sprachlichen Erscheinungen in einer Gesellschaft. Sie drückt sich durch mehrere miteinander verflochtene Ebenen aus: die Vielfalt von Sprachen, Dialekten und sonstigen Varietäten, Unterschiede im Sprech- und Schriftgebrauch sowie die Fähigkeit der Menschen, mehrere Sprachen zu verwenden. Sprachvielfalt umfasst sowohl geografische Unterschiede zwischen Regionen und Nationen als auch within einer Gemeinschaft auftretende Unterschiede nach Alter, Bildung, sozialem Umfeld oder funktionalen Bereichen.

Sie entsteht durch Sprachkontakt, Migration, historische Entwicklungen und politische Strukturen. Zentrale Konzepte sind Mehrsprachigkeit, Diglossie, Codierung oder Code-Switching sowie das individuelle Sprachrepertoire. Durch Kontakt zwischen Sprachen entstehen Borrowings, neue Varietäten und Mischformen, die die sprachliche Landschaft dauerhaft verändern.

Die Untersuchung von Sprachvielfalt erfolgt interdisziplinär in Linguistik, Soziolinguistik, Sprachplanung und Sprachrechten. UNESCO-Definitionen zu bedrohten Sprachen dienen oft als Orientierung: sicher, verwundbar, stark gefährdet, akut gefährdet, unmittelbar gefährdet oder ausgestorben. Die Einordnung hilft, Prioritäten in Erhaltung und Förderung zu setzen.

Die Bedeutung von Sprachvielfalt liegt in kulturellem Erbe, Identität, Bildung, Wissenschaft und Medien. Politische und gesellschaftliche Maßnahmen können Mehrsprachigkeit stärken, etwa durch Muttersprachunterricht, die Anerkennung offizieller Sprachen sowie multilinguale Medienangebote. Gleichzeitig stellen Globalisierung, Migration und digitale Kommunikation Herausforderungen dar, die zum Risiko des Sprachverlusts beitragen können. Gleichzeitig bieten neue Technologien Chancen für Dokumentation, Unterricht und den interkulturellen Austausch.