Sprachregister

Sprachregister bezeichnet die systematische Variation der Sprache je nach Kommunikationssituation, Adressat, Zweck und Medium. Es beschreibt, wie Sprecher je nach Kontext unterschiedliche Sprachstile anwenden, zum Beispiel formell oder informell, fachlich oder allgemeinverständlich. Register sind kontextabhängig und können je nach Situation wechseln.

Dimensionen sind Formale vs informelle Sprache, fachliche vs layperson-level, schriftlich vs mündlich, sachlich vs emotional. Die Zuordnung zu Registern erfolgt oft über Genre-Kategorien wie Hochsprache, Standardsprache, Umgangssprache, Fachsprache, Verwaltungssprache, Jargon oder Werbesprache.

Typische Register: Hochsprache (formale, präzise Ausdrucksweise in Behörden oder Wissenschaft); Standardsprache; Umgangssprache (locker, idiomatisch); Fachsprache (Termini in Berufen); Administrative Sprache (Behördensprache); Jargon (innerhalb von Gruppen); Werbesprache. Es gibt auch stilistische Subregister wie journalistische oder literarische Sprache.

Funktionen: Register erleichtern Verständigung, sichern Angemessenheit in sozialen Interaktionen, signalisieren Gruppenzugehörigkeit und schützen die Gesichter der Gesprächspartner. Abweichungen vom erwarteten Register können Missverständnisse verursachen oder als unangemessen wahrgenommen werden.

Anwendung: In der Sprachdidaktik dient Registerkunde dazu, Lernenden passende Stilformen für verschiedene Situationen beizubringen. In der Textproduktion helfen Checklisten und Genre-Anforderungen bei formalen Schreiben, Reden oder wissenschaftlichen Arbeiten. Kultur beeinflusst Registerverständnis und Textrezeption.