Spindelgehäuse

Spindelgehäuse bezeichnet die Baugruppe oder das Gehäuse, das die Spindel und deren Lager trägt, schützt und exakt ausrichtet. In Werkzeugmaschinen wie Fräs-, Bohr- und Drehmaschinen bildet es die primäre Lager- und Führungsstruktur der Spindel und sorgt für die notwendige Steifigkeit, Thermostabilität und Zugänglichkeit für Wartung.

Spindelgehäuse bestehen meist aus Gusseisen, Stahl oder Aluminiumlegierungen. Die Materialwahl richtet sich nach Anforderungen an Steifigkeit, Gewicht, Wärmeverhalten und Kosten. Sie werden typischerweise durch Gießen oder Schmieden hergestellt und anschließend maschinell so bearbeitet, dass die Spindelachsen präzise läuft und para- beziehungsweise axialspiel minimiert wird. Die Gehäuse sind so konstruiert, dass sie Lagerungen, Dichtungen und Schmier- bzw. Kühlsysteme aufnehmen und gleichzeitig Ports für Kühlmittelzufuhr, Schmierstoffe und Chipabführung bereitstellen.

Zu den wesentlichen Funktionen gehören die Aufnahme und Ausrichtung der Spindellager, der Schutz der Lager vor Staub und Flüssigkeiten sowie die Bereitstellung von Kühl- und Schmierwegen, die eine gleichmäßige Temperaturführung sicherstellen. Viele Spindelgehäuse integrieren Anschlüsse für externe Kühlsysteme, Dichtungen und Schmiermittelkreisläufe. In der Praxis unterscheiden sich feste Spindelgehäuse, in denen die Spindel direkt gelagert wird, von modularen oder Wechselgehäusen, die eine Spindelkassette oder Austauschspindel aufnehmen können.

Wartung und Prüftechnik konzentrieren sich auf die Lagerhaltigkeit, Dichtungen, Schmier- und Kühlsysteme sowie die geometrische Ausrichtung der Spindelachse. Verschleiß, Leckagen oder Temperaturunterschiede können zu Spindelrunout, Vibrationen und Genauigkeitsverlust führen.