Spezialmörtel

Spezialmörtel ist der Oberbegriff für Mörtel, die für bestimmte Anwendungen gezielt formuliert werden und Eigenschaften aufweisen, die über herkömmliche Putze oder Mörtel hinausgehen. Zielsetzungen sind oft eine erhöhte Festigkeit, verbesserte Haftung, geringe Wasseraufnahme, elastische Eigenschaften, chemische Beständigkeit oder eine schnelle Abbindezeit.

Zu den gängigen Kategorien gehören hochleistungsfähige oder Saniermörtel, wasserundurchlässige bzw. chemikalienbeständige Mörtel, Leichtmörtel sowie polymermodifizierte oder schnellbindende Mörtel. Je nach Einsatzgebiet dienen sie als Putz- oder Mörtelunterlagen, Reparatur- oder Instandsetzungsmörtel. In der Sanierung finden sie Anwendung bei Feuchteschutz, Tragwerksoptimierung oder Restaurierung historischer Bausubstanz.

Die Zusammensetzung variiert, typischerweise enthalten sie Bindemittel wie Portlandzement, hydraulischen Kalk oder Mischungen davon, ergänzt durch Zusatzstoffe wie Flugasche, Puzzolane, Polymerdispersionen, Luftporenbildner, Hydrophobierungsmittel oder Wasserdichtmittel. Durch diese Additive können Eigenschaften wie Hydraulik, Rissüberbrückung, Elastizität oder Wasseraufnahme gezielt gesteuert werden.

Anwendungsgebiete umfassen Tief- und Hochbau, Brücken- und Tunnelbau, Feucht- und Nassräume, Offshore- bzw. chemische Anlagen sowie denkmalpflegerische Maßnahmen. Sie werden auch zur Instandsetzung und zum Schutz von Betonbauteilen eingesetzt. Spezialmörtel können sich an relevante Normen und Standards halten, etwa DIN/EN-Generalkennzahlen für Mörtel (zum Beispiel EN 998) oder einschlägige Normen für Schutz- und Instandsetzungsmaßnahmen (z. B. EN 1504), je nach Produktgruppe.

Verarbeitung erfolgt gemäß den Herstellerangaben: Mischung, Auftrag in geeigneten Schichtdicken, anschließende Aushärtung und geeignete Nachbehandlung je nach Produkt.