Spaltenindizes

Spaltenindizes sind strukturierte Hilfsdaten, die den Zugriff auf die Werte einzelner Spalten in einer Tabelle, einem Datenbestand oder einer Matrix beschleunigen. In relationalen Datenbanksystemen werden Spaltenindizes auf eine oder mehrere Spalten gelegt, um Such-, Sortier- und Join-Operationen zu optimieren. Typische Implementierungen sind B-Baum-Indexe, Hash-Indexe und Bitmap-Indexe; in spaltenorientierten Speichersystemen werden zusätzlich spezielle Kompressions- und Kodierungstechniken verwendet.

Arten von Spaltenindizes umfassen Single-Column-Indexe, Composite-Indexe (mehrere Spalten), eindeutige Indexe zur Durchsetzung von Constraints und Covering-Indexe, die alle benötigten Felder für eine Abfrage enthalten. Die Wahl richtet sich nach Selektivität, Kardinalität und Abfrageprofil: hochselektive Spalten bringen mehr Nutzen bei der Selektion, während häufig aktualisierte Spalten Kosten durch Schreibüberkopf verursachen.

Vor- und Nachteile betreffen Lesegeschwindigkeit, Speicherbedarf und Schreibperformance. Indizes reduzieren die Anzahl zu prüfender Datensätze, müssen jedoch bei Einfüge-, Update- und Löschoperationen aktualisiert werden. Pflegemaßnahmen umfassen Reorganisation, Statistikpflege und gezielte Auswahl der indexierten Spalten.

Der Begriff kann auch allgemein für die numerische oder symbolische Adressierung von Spalten in Tabellenkalkulationen und Matrizen verwendet werden. In der Praxis sind Spaltenindizes ein zentrales Instrument zur Leistungsoptimierung in Datenbanksystemen und beim Entwurf datenorientierter Anwendungen.