Sichtfelds

Sichtfelds bezeichnet den Bereich des Raums, der dem Auge oder einem Sehsystem sichtbar ist, ohne dass Kopf- oder Augenbewegungen erforderlich sind. Es umfasst den zentralen, detailreichen Bereich sowie das periphere Umfeld mit sinkender Empfindlichkeit nach außen. Im Alltag wird zwischen dem monocularen Sichtfeld eines einzelnen Auges und dem binokularen Sichtfeld, dem Bereich, der von beiden Augen gemeinsam wahrgenommen wird, unterschieden.

Beim Menschen beträgt das horizontale Sichtfeld insgesamt rund 180 Grad, das vertikale Feld etwa 130 Grad. Der beidseitige Binokularbereich, in dem beide Augen zusammensehen, umfasst ungefähr 120 Grad horizontal. Diese Werte können individuell variieren und werden durch Augenlähmung, Augenkrankheiten oder Refraktionsfehler beeinflusst.

Messung und Beurteilung erfolgen meist durch Perimetrie oder automatisierte Tests, wobei das Sichtfeld in Grad der visuellen Winkel gemessen wird. Die Kopfposition wird häufig fixiert, während der Blickpunkt beibehalten wird. Solche Tests dienen der Erkennung peripherer Sehstörungen, etwa durch Glaukom oder Netzhautschäden.

Faktoren wie Alter, Augenkrankheiten (z. B. Glaukom, Makuladegeneration), Brillen- oder Kontaktlinsenkorrekturen, Beleuchtung, Aufmerksamkeit und Müdigkeit beeinflussen das effektiv wahrgenommene Sichtfeld. Bewegungen der Augen oder des Kopfes können das wahrgenommene Feld erweitern oder einschränken.

Anwendungen finden sich in der Augenheilkunde, Neurologie, Verkehrssicherheit, Robotik und Computer Vision. In VR- und Videotechnik ist ein möglichst breites Sichtfeld wünschenswert, während Kamerasysteme oft Breiten von 90 bis 180 Grad anstreben. Sichtfeld ist jedoch nicht gleich Sehschärfe; das periphere Feld liefert weniger Details und enthält Blindstellen, die durch gezielte Augenbewegungen kompensiert werden.