Seifenproduktion

Seifenproduktion ist die industrielle und handwerkliche Herstellung von Seife aus Fetten oder Ölen durch Verseifung mit einer alkalischen Lauge. Im Kern entstehen Salze der Fettsäuren (Seife) und Glycerin. Natriumhydroxid führt zu fester Seife (Natriumseife); Kaliumhydroxid ergibt weiche oder flüssige Seifen. Je nach Rohstoffen und Verfahren kommen unterschiedliche Prozessketten zum Einsatz.

Rohstoffe sind überwiegend pflanzliche oder tierische Fette und Öle, Wasser sowie eine Alkalilauge (NaOH oder KOH). Zusatzstoffe wie Duftstoffe, Farbstoffe, pflegende Inhaltsstoffe oder milde Wirkstoffe runden das Produkt ab.

Verfahren: Kaltes Verfahren (Cold Process) mischt Fett mit verdünnter Lauge; die Verseifung tritt langsam ein, und die Seife wird in Formen gegossen, danach reift sie mehrere Wochen. Heißverfahren (Hot Process) erhitzen die Mischung, die Verseifung erfolgt zügig; diese Methode wird häufig industriell genutzt und benötigt weniger Reifezeit. Kontinuierliche Prozesse ermöglichen Großproduktion mit automatisierter Nachbearbeitung; Glycerin bleibt oft im Produkt oder wird separat gewonnen.

Nach der Verseifung erfolgen Reinigung, ggf. Glycerinrückgewinnung, Trocknung, Zuschneiden und Veredelung mit Duft- oder Pflegekomponenten. Qualitätskontrollen prüfen Fettgehalt, Restalkalität, Feuchtigkeit, Geruch und Aussehen; auch pH-Wert und Haltbarkeit sind relevante Parameter.

Historisch lässt sich die Seifenherstellung bis in die Antike zurückverfolgen; im 19. Jahrhundert wurden industrielle Verfahren mit Natriumhydroxid üblich, wodurch Seifen in großen Mengen hergestellt wurden. Heute unterscheiden Verbraucher-Seifen (fest, flüssig) von Syndets (synthetische Detergentien), die nicht durch Verseifung entstehen.