Segelflug

Segelflug ist eine Form der Luftfahrt, bei der Segelflugzeuge ohne eigenständigen Antrieb fliegen. Der Auftrieb stammt aus aufsteigenden Luftmassen, und Startvorgänge erfolgen meist per Windenstart, Drachenstart oder Aerotow; bei Motorseglern gibt es auch Selbststartmöglichkeiten.

Die Flugleistung hängt von der Fähigkeit ab, Aufwindfelder zu finden und effizient zu nutzen. Thermik, Hangaufwind und Wellengestaltungen ermöglichen Steigen und längere Flugzeiten. Durch Kreisen in Aufwinden und optimierte Flugphasen reduziert der Pilot den Sink und erhöht die mögliche Reichweite. Die Gleitzahl, das Verhältnis von Vorwärtsflug zu Sinkflug, ist ein zentraler Leistungskennwert.

Segelflugzeuge sind leicht gebaut, verfügen über lange Spannweiten und eine aerodynamische Form, die geringe Luftwiderstände ermöglicht. Zur Instrumentierung gehören typischerweise Variometer, Höhenmesser, Fahrtmesser und Funk, moderne Cockpits verwenden oft Glasinstrumentierung. Trainings- und Wettkampfflüge erfolgen überwiegend in Segelflugvereinen.

Geschichte: Der Segelflug entwickelte sich im 19. und 20. Jahrhundert; Pioniere wie Otto Lilienthal legten die Grundlagen. In den 1920er und 1930er Jahren entstanden nationale Verbände, internationale Wettbewerbe trugen zur Weiterentwicklung bei. Nach dem Zweiten Weltkrieg breitete sich der Sport weltweit aus und erfuhr technologische Fortschritte in Materialien und Aerodynamik.

Ausbildung und Wettbewerb: Ausbildung erfolgt in Segelflugvereinen mit Theorie, Praxis, Solo- und Streckenflügen sowie Cross-Country-Kursen. Wettbewerbe umfassen nationale Meisterschaften, Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und Online-Wes­tbewerbe, die Leistungsaspekte global vergleichen.

Rechtliches: Segelflug unterliegt nationalem Luftfahrtrecht; je nach Land ist eine spezielle Segelflug-Lizenz erforderlich. Sicherheit betont meteorologisches Verständnis, Flugplanung und Notfallverfahren.