Schweißstelle

Eine Schweißstelle bezeichnet die Verbindungsstelle zwischen zwei oder mehr Bauteilen, die durch Schweißen hergestellt wird. Dabei wird Material durch das Schmelzen der Bauteile verbunden, sodass eine metallische Verbindung entsteht, die Festigkeit, Dichtigkeit und Tragfähigkeit der Baugruppe bestimmt. Der Begriff umfasst sowohl die Naht selbst als auch die zusammengefügt liegenden Teile und deren Anordnung.

Typische Schweißverbindungen sind Stumpfnaht (Stumpfstoß), Kehlnähte und Überlappnächte. Die Wahl der Nahtform und -richtung hängt von Werkstoffen, Wanddicken, Beanspruchung und Fertigung ab. Eine Stumpfnaht verbindet in der Regel zwei Kanten, die aufeinanderstoßen, während eine Kehlnähte an der Anschlussstelle entsteht und sich besonders für geringe Spaltbreiten eignet. Doppel- oder Übergangsverbindungen kommen ebenfalls vor.

Schweißverfahren umfassen verschiedene Prozesse, darunter MIG/MAG (Metall-Inertgas bzw. Metall-Aktivgas), WIG/TIG (Wolfram-Inertgas) sowie Punktschweißen und andere Lichtbogenverfahren. Die Auswahl richtet sich nach Werkstoff, Geometrie, Anforderung an Festigkeit und Oberflächenqualität. Vor dem Schweißen sind Nahtvorbereitung, Reinigung, Passung und ggf. Schutzgasabdeckung sicherzustellen, ebenso wie das richtige Spaltmaß und die geeignete Spanntechnik.

Qualitätssicherung umfasst Sichtprüfung sowie zerstörungsfreie Prüfungen wie Eindringprüfung, Magnetpulverprüfung, Röntgen- oder Ultraschallprüfung, um Poren, Risse oder unvollständige Fusion zu erkennen. Typische Herausforderungen sind Verzug, Zu- oder Fehlanschluss sowie die Bildung einer Wärmebeaufschlagten Zone, die das Materialverhalten beeinflusst. Eine gut ausgeführte Schweißstelle erfüllt dieselben Anforderungen wie die umgebenden Bauteile und trägt wesentlich zur Zuverlässigkeit der Baugruppe bei.