Schweißgraten

Schweißgrate sind Grate oder Erhebungen, die sich entlang einer Schweißnaht bilden können. Sie bestehen aus überschüssigem Metall, das über das beabsichtigte Nahtprofil hinauswächst oder dort entlang der Nahtseite verbleibt. Typische Ursachen sind unzureichende Kantvorbereitung, schlechte Passung der Bauteile, zu hohe Wärmeeingabe, schnelles Schweißen oder Verunreinigungen wie Oxide oder Schlacke.

In der Praxis gelten Schweißgrate als Qualitätsmängel, weil sie die Oberflächengüte beeinträchtigen, zu Kerben oder Spannungskonzentrationen führen und bei Beschichtungen oder Korrosionsschutz hinderlich sein können. Zudem bergen spitze Kanten ein Verletzungsrisiko. In vielen Normen und Spezifikationen sind daher Entfernung oder Glätten der Grate vorgesehen. In Ausnahmefällen können geringe Grate toleriert werden, sofern sie die Funktionalität und Sicherheit der Bauteile nicht beeinträchtigen.

Vorbeugung gegen Schweißgrate erfolgt durch fachgerechte Kantung und Passung der Bauteile, geeignete Nahtvorbereitung, passende Schweißparameter, saubere Oberflächen und kontrollierten Wärmeinput. Auch die Wahl der geeigneten Schweißtechnik und eine saubere Arbeitsumgebung tragen dazu bei.

Entfernung von Schweißgraten erfolgt mechanisch durch Entgraten oder Schleifen mit passenden Werkzeugen, gegebenenfalls in Kombination mit Grinding-Verfahren. Dabei ist darauf zu achten, nicht zu viel Material abzutragen oder die geforderten Toleranzen zu überschreiten. Nach der Behandlung kann eine Nachreinigung und Oberflächenbearbeitung erfolgen.

Schweißgrate können bei verschiedenen Verfahren auftreten, etwa MMA, MIG/MAG und TIG, und betreffen unterschiedliche Werkstoffe wie Stahl oder Aluminium. Qualitätskontrollen und Einhaltung von Schweißanweisungen mindern ihr Auftreten.