Schurwolle

Schurwolle bezeichnet die Wolle, die von einem Schaf bei der ersten Schur gewonnen wird. Sie stammt aus frischem, nicht recyceltem Wollvorrat und gilt als hochwertige Rohwolle für die Textilherstellung. Der Begriff wird im deutschen Textilwesen häufig verwendet, um unveränderte Wolle von lebenden Tieren zu kennzeichnen; Merinowolle ist eine besonders feine Unterkategorie innerhalb der Schurwolle.

Die Faserhöhe variiert je nach Rasse und Sorte; Merinowolle ist typischerweise feiner als Wolle von groberen Schafrassen. Eigenschaften der Schurwolle sind gute Wärme- und Trageeigenschaften, natürliche Elastizität und Aufnahmefähigkeit für Farbstoffe. Sie lässt sich zu weichen oder festeren Garnen verspinnen und in unterschiedlichen Garnarten verarbeiten, von fleece bis zu feinen, glatten Stoffen.

Nach der Schur wird die Wolle gewaschen (entfettet), gereinigt und je nach Verarbeitung gekämmt oder kardiert. Aus Rohwolle entstehen Wollgarne, die im Worsted- oder Woollen-Verfahren gespinns werden. Schurwolle wird in der Herstellung von Kleidung, Anzügen, Mänteln, Strickwaren, Decken und Teppichen verwendet.

Umwelt und Nachhaltigkeit: Die ökologische Bilanz hängt stark von Haltung, Herkunft, Transport und Verarbeitung ab. Als natürliche, biologisch abbaubare Faser bietet Schurwolle Vorteile gegenüber synthetischen Materialien, vorausgesetzt Tierwohl, Verarbeitung und Lieferkette werden verantwortungsvoll gestaltet.