Textilwesen

Textilwesen bezeichnet das wissenschaftliche Fachgebiet und die Industrie der Textilherstellung. Es umfasst die Entwicklung, Verarbeitung und Prüfung textiler Materialien sowie die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aspekte der Textilproduktion.

Zu den Textilfasern gehören natürliche Fasern wie Baumwolle, Wolle, Flachs und Seide, sowie synthetische und recycelte Fasern wie Polyester, Nylon, Viskose und recycelte Materialien. Aus Fasern werden Garne durch Spinnen hergestellt; Garne werden durch Weben, Stricken oder Nonwoven-Verfahren zu Stoffen verarbeitet. Die Stoffe werden gefärbt, bedruckt, veredelt und unterliegen Qualitätsprüfungen hinsichtlich Festigkeit, Abrieb, Farbechtheit und Hygiene. Wichtige Teilbereiche sind Textilchemie (Fasern, Beschichtungen, Farbstoffe), Textiltechnik (Spinnen, Weben, Stricken, Veredlung), Textildesign (Konstruktion, Muster) und Textilwirtschaft (Produktion, Marketing, Handel).

Historisch entwickelte sich das Textilwesen im Laufe der Industriellen Revolution vom Handwerk zur Massenproduktion. Zentrale Meilensteine waren mechanische Spinnmaschinen, der mechanische Webstuhl, später Dampfantrieb und Elektrizität, gefolgt von synthetischen Fasern und automatisierter Produktion.

Gegenwart und Zukunft betonen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft: Ressourcenschonung, Abwasser- und Emissionsreduktion, fairer Handel und Recycling textiler Abfälle. Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Industrien arbeiten an neuen Fasern, smarten Textilien, digitalen Drucktechniken und effizienteren Produktionsprozessen.