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Schmerzsystem

Schmerzsystem bezeichnet das Netzwerk aus sensorischen, neuronalen und psychosozialen Prozessen, das Schmerzreize wahrnimmt, weiterleitet, moduliert und subjektiv erlebt. Die Nociception beginnt an Nozizeptoren in Haut, Muskeln, Gelenken und Eingeweide. Bei schädigendem Reiz werden Signale über A-delta-Fasern (schnell, gut lokalisiert) und C-Fasern (langsam, dumpf) weitergeleitet. Vom Rückenmark gelangen Impulse durch das dorsale Horn in aufsteigende Bahnen, vor allem den Tractus spinothalamicus, zum Thalamus und weiter in kortikale Regionen wie dem somatosensorischen Kortex, dem Insula- und dem anterioren cingulären Cortex. Dort werden Intensität, Ort, Qualität und emotionale Bewertung des Schmerzes verarbeitet.

Der Schmerz wird durch zentrale Mechanismen moduliert. Endogene Analgetika wie Endorphine, Enkephaline und Dynorphine wirken über

Im klinischen Kontext wird Schmerz meist akut vs. chronisch unterschieden. Die Beurteilung erfolgt primär subjektiv mit

Strukturen
wie
das
periaquäduktale
Grau
und
andere
Hirnregionen
und
hemmen
die
Weiterleitung
von
Schmerzsignalen.
Lern-,
Aufmerksamkeits-
und
Erwartungsprozesse
beeinflussen
die
Schmerzwahrnehmung.
Zentral
kann
eine
zunehmende
Empfindlichkeit
entstehen
(central
sensitization),
wenn
Verletzungen
langanhaltende
neuronale
Veränderungen
verursachen.
Schmerzarten
umfassen
nociceptiven,
neuropathischen
und
inflammatorischen
Schmerz;
chronischer
Schmerz
resultiert
oft
aus
Wechselwirkungen
biologischer,
psychologischer
und
sozialer
Faktoren.
Schmerzskalen,
da
objektive
Messungen
begrenzt
sind.
Das
Schmerzmanagement
verfolgt
einen
multimodalen
Ansatz:
Bildung,
physikalische
Therapien,
medikamentöse
Behandlung
und
psychologische
Interventionen.
Ein
umfassendes
Verständnis
des
Schmerzsystems
dient
Diagnostik,
Prävention
und
individueller
Behandlungsauswahl.