SchmerzWortfamilien

SchmerzWortfamilien ist ein Konzept der Lexikologie und Morphologie, das eine Gruppe von Wörtern beschreibt, die sich historisch oder semantisch auf das Konzept des Schmerzes beziehen. Im Zentrum steht das Substantiv Schmerz, von dem aus sich Ableitungen, Komposita und verwandte Formen etablieren. Die Familie umfasst Verben wie schmerzen, Adjektive wie schmerzhaft, sowie weiterbildende Nomen und Verben wie Schmerzempfinden, Schmerzmittel oder Schmerzgrenze. Gleichzeitig zeigt sich die Produktivität der Familie in neu gebildeten Begriffen wie Schmerzbewältigung oder Schmerzerkrankung, die auf denselben semantischen Kern zurückgreifen.

Der Schwerpunkt liegt auf formalen Relationen (Wortbildung) und semantischen Relationen (Schmerz als Prämisse für Intensität, Dauer oder Art des Schmerzes). Typische Merkmale sind die Nutzung des Kernmorphems Schmerz als ausdrückliche Bezugsgröße, die Bildung von Intensitäts- und Negationsformen (schmerzhaft vs. schmerzlos) sowie die Verbindung mit konkreten Anwendungsfeldern wie Medizin, Medizin­geschichte oder Alltagskommunikation. Dabei werden sowohl direkte Ableitungen als auch metaphorische Übertragung in neue Kontexten berücksichtigt.

In der Praxis dient das Konzept der SchmerzWortfamilien der Systematisierung von Vokabular in Lehr- und Forschungssituationen, der Analyse von Bedeutungsveränderungen über Zeit und der Vergleichbarkeit von Terminologie in verwandten Sprachen. Einschränkungen bestehen darin, dass Bedeutungen je nach Kontext variieren und neue Begriffe nicht immer klar einer festen Familie zugeordnet werden können. See also: Word family, Semantic field, Morphology.