Schlafzentren

Schlafzentren sind spezialisierte medizinische Einrichtungen, die sich der Diagnostik und Behandlung von Schlafstörungen widmen. Sie arbeiten meist als eigenständige Zentren oder als Abteilungen von Kliniken und bündeln Fachwissen aus der Schlafmedizin, Neurologie, Pneumologie, Psychologie und medizinischer Technik. Ziel ist eine systematische Abklärung von Schlafproblemen, eine evidenzbasierte Therapie und eine begleitende Nachsorge.

Die diagnostische Palette umfasst nächtliche Schlafuntersuchungen (Polysomnographie) und ggf. ergänzende Tests. Eine Polysomnographie erfasst EEG, Augenbewegungen, Muskeltonus, Atmung, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung und weitere Parameter. In bestimmten Fällen kommen der Multiple Sleep Latency Test (MSLT) zur Messung der Tagesmüdigkeit oder der Maintenance of Wakefulness Test (MWT) zum Einsatz. Zusätzlich können Actigraphie oder Home Sleep Apnea Testing (HSAT) genutzt werden, insbesondere für screening- oder ambulante Abklärungen.

Der Ablauf in Schlafzentren erfolgt typischerweise nach einer Voruntersuchung: ggf. Aufnahme zur nächtlichen Untersuchung, Durchführung der Studie, anschließende automatisierte bzw. manuelle Auswertung durch Technologen, gefolgt von einer ärztlichen Interpretation durch Schlafmediziner. Auf Basis der Befunde werden individuelle Therapieempfehlungen entwickelt und implementiert, einschließlich apparativer Therapien wie CPAP/BiPAP oder andere Therapiekonzepte, Beratung zu Schlafhygiene und Lebensstil sowie, falls nötig, weiterführende diagnostische Schritte.

Schlafzentren arbeiten in interdisziplinären Teams und unterliegen Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Sie fördern Forschung, Ausbildung und kontinuierliche Weiterbildung, um moderne Diagnostik, Standardisierung und patientenzentrierte Versorgung sicherzustellen.