SchädelHirnVerletzung

Schädel-Hirn-Verletzung (SHV) bezeichnet jede Verletzung des Gehirns durch äußere mechanische Kraft, die zu Funktionsstörungen führt. SHV wird nach Schweregrad in milde, moderate und schwere Formen eingeteilt, häufig basierend auf dem Glasgow Coma Scale, der Dauer des Bewusstseinsverlusts, posttraumatischer Amnesie und bildgebenden Befunden.

Zu den häufigsten Ursachen zählen Stürze, Verkehrsunfälle, Gewaltakte und Sportverletzungen. Die primäre Verletzung entsteht unmittelbar durch den Aufprall; sekundäre Prozesse wie Hypoxie, Hypotonie, Hypoperfusion, Hirnödem und Entzündungen können sich im Verlauf verschlimmern.

Zu den typischen Verletzungstypen gehören fokale Schäden wie Schädelbrüche, Epidural-, Subdural- und intrazerebrale Blutungen sowie Diffuse axonale Verletzungen, die das Bewusstsein und die Orientierung beeinträchtigen können.

Diagnostik: Die Erstuntersuchung erfolgt gemäß den ABC-Regeln; der GCS-Wert, neurologische Prüfung und bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) sind zentral. Bei Verdacht auf diffuse Verletzungen oder komplexe Läsionen kann zusätzlich eine Magnetresonanztomografie (MRT) sinnvoll sein. Der intrakranielle Druck kann je nach Schweregrad überwacht und behandelt werden.

Behandlung: Stabilisierung, gesicherte Atmung und Kreislauf, ausreichende Sauerstoffversorgung und Blutdruckkontrolle stehen im Vordergrund. Operative Eingriffe werden bei expandierenden oder lebensbedrohlichen Hämatomen, deformierenden Frakturen oder erhöhtem ICP erwogen. Langfristig sind Rehabilitation, Physio-, Ergo- und Logopädie sowie psychosoziale Unterstützung wichtig.

Prognose und Prävention: Die Aussichten hängen von Schweregrad, Alter, Begleiterkrankungen und zeitnaher Behandlung ab. Milde SHV heilen oft vollständig; schwere Fälle können bleibende neurologische Defizite oder Behinderung hinterlassen. Prävention fokussiert auf Sicherheitsmaßnahmen wie Helme, Gurt- und Fallschutz sowie Risikoreduktion.