Sanierungspriorisierung

Sanierungspriorisierung bezeichnet den Prozess der systematischen Festlegung der Reihenfolge, in der Sanierungs- oder Renovierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Ziel ist es, knappe Ressourcen wie Kapazitäten und Mittel effizient zu bündeln und Risiken, Kosten und Nutzen abzuwägen.

Anwendungsbereiche liegen vor allem in Gebäudebeständen von Wohnungsunternehmen, Unternehmen, Kommunen und öffentlichen Einrichtungen, aber auch in der Instandhaltung von Infrastruktur wie Straßen, Brücken oder Versorgungsanlagen. Im Bau- und Energiebereich dient sie der effizienten Modernisierung und dem Denkmalschutz gleichermaßen.

Kriterien für die Priorisierung umfassen den baulichen Zustand, sicherheitsrelevante Mängel, rechtliche oder regulatorische Anforderungen, erwartete Nutzungsdauer, Kosten und Nutzen, Betriebskosten und Energieeinsparungen, Umwelt- oder Emissionswirkungen, soziale Auswirkungen sowie Verfügbarkeit von Fördermitteln oder Zuschüssen.

Verfahren: Zunächst wird ein Bestands- und Schadenbericht erstellt, anschließend eine Risikobewertung oder Instandhaltungsbedarfsanalyse. Danach erfolgt die Festlegung von Bewertungskriterien und deren Gewichtung, oft mithilfe von Mehrkriterienentscheidungsverfahren, Kosten-Nutzen- oder Lebenszykluskostenanalysen. Die Vorhaben werden gerankt und eine Umsetzungsplanung sowie Monitoring vorgesehen.

Herausforderungen sind unvollständige Daten, Unsicherheit bei Kosten- oder Nutzungsprognosen, politische Priorisierung, Interessenkonflikte und die Notwendigkeit, soziale Gerechtigkeit und Denkmalschutz zu berücksichtigen. Transparente Kriterien, Beteiligung relevanter Akteure und regelmäßige Aktualisierung sind zentrale Steuerungsmechanismen.