SalzsprühTests

SalzsprühTests, auch als Salznebelprüfung bekannt, sind standardisierte Korrosionstests zur Beurteilung der Beständigkeit von Beschichtungen, Metallen und Bauteilen gegenüber salzhaltiger Feuchtigkeit. In einer Sprühkammer wird eine feine Salzlösung (typisch 5% Natriumchlorid) als Nebel erzeugt und auf die Proben geleitet. Die Kammer wird auf eine kontrollierte Temperatur gehalten, meist rund 35 °C. Der pH-Wert variiert je nach Testart: Neutral-Salznebel (NSS) zielt auf neutralen pH; Acetic Acid Salt Spray (AASS) verwendet Essigsäure, um den pH deutlich abzusenken; Copper-Accelerated Acetic Acid Salt Spray (CASS) ergänzt Kupfer, um die Korrosion zu beschleunigen. Proben werden so positioniert, dass die untersuchte Beschichtung dem Nebel ausgesetzt ist. Die Testdauer reicht von einigen hundert bis mehrere tausend Stunden, je nach Norm und Zielsetzung.

Die Auswertung erfolgt nach festgelegten Kriterien, etwa sichtbare Blasen, Rostbildung, Abplatzungen, Delamination oder Spaltkorrosion entlang der Beschichtung. Ergebnisse dienen dem Vergleich verschiedener Materialien oder Beschichtungen und bilden oft eine Grundlage für Freigaben oder Qualitätskontrollen.

Standards und Varianten: International gebräuchliche Normen sind ISO 9227 (Neutral-Salznebelprüfung) und ASTM B117; ergänzend gibt es Modified-Salt-Spray-Verfahren wie AASS und CASS, die im Standard Practice for Modified Salt Spray Testing (G85) beschrieben sind. In der Praxis wird das Salzsprüh-Testverfahren breit angewendet in Automobil, Maschinenbau, Luftfahrt und Elektronik, um die Korrosionsbeständigkeit von Pulverlacken, Lackierungen, Galvanikschichten oder Kunststoffteilen zu bewerten. Es gibt jedoch Kritik: Das Verfahren ist eine beschleunigte Prüfung, die reale Umgebungen nicht immer 1:1 abbildet, und Ergebnisse sollten im Kontext weiterer Prüfungen interpretiert werden.