Richtgröße

Richtgröße bezeichnet in technischen Kontexten eine feste, als Bezugswert dienende Größe, die als Referenz für Messungen, Toleranzen und Vergleiche dient. Sie stellt üblicherweise den nominalen oder Zielwert einer Dimension, eines Parameters oder einer Eigenschaft dar und bleibt unabhängig von der tatsächlich gemessenen Abweichung.

In der Messtechnik und Qualitätssicherung dient die Richtgröße als Bezugsgröße, von der Abweichungen gemessen werden. Im Fertigungsumfeld entspricht die Richtgröße oft dem Nennmaß eines Bauteils; Toleranzen werden relativ zur Richtgröße festgelegt. Bei der Kalibrierung fungiert sie als Referenzwert, anhand dessen Messgeräte geprüft werden.

Die Richtgröße steht in enger Beziehung zu verwandten Begriffen wie Nennmaß (Sollmaß) und Sollwert in Regelungs- und Steuerungskontexten. Der Begriff Richtwert beschreibt eher eine Orientierung oder Empfehlung, während die Referenzgröße einen fixen Bezugswert in einem Messsystem bezeichnet. Unterschiede ergeben sich je nach Anwendungsgebiet.

Beispiele verdeutlichen die Praxis: Ein Wellenabschnitt mit einer Richtgröße von 50,0 mm hat eine zulässige Abweichung von ±0,02 mm, sodass gemessene Werte im Bereich 49,98 bis 50,02 mm liegen müssen. In elektrischen Messgrößen kann die Richtgröße der nominale Spannungswert sein, z. B. 230 V, gegen den Abweichungen gemessen werden.

Die Richtgröße erleichtert Vergleichbarkeit, Standardisierung und Qualitätssicherung, indem sie eine klare Bezugsgröße für Abweichungen und Toleranzen vorgibt.