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Rezeptorbesetzung

Rezeptorbesetzung bezeichnet den Anteil der verfügbaren Rezeptoren eines Zielsystems, der durch einen Liganden belegt ist. In der Pharmakologie dient sie als Maß für Target Engagement eines Arzneistoffs. Unter Gleichgewichtsbedingungen gilt, dass die Besetzung θ durch die freie Ligandenkonzentration [L] und die Dissoziationskonstante Kd bestimmt wird: θ = [L] / (Kd + [L]). Die durch Besetzung gebundenen Rezeptoren Rbound entsprechen θ mal der maximalen Rezeptoranzahl Rmax. Die 50%-Besetzung tritt bei [L] = Kd auf; Kd ist damit ein Maß für die Affinität eines Liganden an den Rezeptor.

Kinetik und Dynamik: Die zeitliche Entwicklung der Besetzung wird durch die Assoziations- (kon) und Dissoziationsraten (koff)

Messung und Modelle: In vitro ermöglichen Radioligandenbindungsassays die Bestimmung von Bmax und Kd. In vivo dienen

Anwendungen und Grenzen: Rezeptorbesetzung ist ein zentrales Konzept in der Arzneimittelentwicklung, um Dosisbedarf und Wirkmechanismen abzuschätzen.

bestimmt.
Die
Besetzung
erreicht
sich
oft
langsamer
als
Plasmaspitzen,
und
Prozesse
wie
Rezeptorinternalisierung
oder
Desensibilisierung
können
die
effektive
Besetzung
beeinflussen.
Nicht
jede
gebundene
Rezeptorensequenz
führt
zu
einer
physiologischen
Reaktion;
die
intrinsische
Aktivität
(Efficacy)
des
Liganden
bestimmt
zusammen
mit
der
Besetzung
die
pharmakodynamische
Wirkung.
bildgebende
Verfahren
wie
PET
oder
SPECT
dazu,
die
Reichweite
der
Rezeptorbesetzung
im
Gewebe
abzuschätzen
und
Dosis-Wirkungs-Beziehungen
abzubilden.
Occupancy-Modelle
helfen,
Dosispläne
zu
optimieren
und
target
engagement
zu
quantifizieren.
Grenzen
ergeben
sich
durch
Rezeptorreserve,
Variabilität
zwischen
Geweben
und
die
Trennung
von
Bindung
von
Reaktion.