RenditeRisikoRelation

Die Rendite-Risiko-Relation beschreibt das Grundprinzip, dass potenzielle Renditen in der Regel mit zunehmendem Risiko einhergehen. Sie erklärt, warum Investoren bereit sind, mehr Unsicherheit zu akzeptieren, um höhere erwartete Renditen zu erzielen.

Als Risikomaße werden häufig die Rendite-Volatilität (Standardabweichung) und Verlustrisiken herangezogen. Neben der historischen Volatilität berücksichtigen viele Modelle auch downside risk, Extremrisiken oder Liquiditätsrisiken. Die Beziehung wird oft als Trade-off formuliert.

Zentrale Konzepte sind die Modern Portfolio Theory (MPT) von Harry Markowitz und das Capital Asset Pricing Model (CAPM). MPT zeigt eine Effizienzlinie, auf der Portfolios für ein gegebenes Risiko die höchste erwartete Rendite liefern; CAPM verbindet erwartete Rendite mit Marktrisiko (Beta) und einer Risikoprämie. Der Sharpe-Quotient misst die Rendite pro risikoadjustierter Einheit.

In der Praxis dient die Rendite-Risiko-Relation der Portfolio-Optimierung, Asset Allocation und dem Risikomanagement. Anleger wählen Portfolios, die ihrer Risikotoleranz entsprechen. Diversifikation kann das Risiko senken, ohne die erwartete Rendite proportional zu reduzieren.

Die Relation hat Grenzen: Renditen sind oft nicht normalverteilt; historische Muster gelten nicht zwangsläufig für die Zukunft; Risikomaße vereinfachen komplexe Unsicherheiten. Unterschiedliche Risikokonzeptionen führen zu unterschiedlichen Optimierungen.

Insgesamt kennzeichnet die Rendite-Risiko-Relation die Grundspannung moderner Finanztheorie: Höhere erwartete Renditen gehen mit höherem Risiko einher, während risikoadjustierte Kennzahlen helfen, Anlageentscheidungen zu vergleichen.