Relativsatzattribut

Relativsatzattribut ist ein Satzglied der deutschen Grammatik, das ein Substantiv durch einen abhängigen Nebensatz näher bestimmt oder identifiziert. Der Kopf des Bezugsworts wird dabei durch den Relativsatz ergänzt, der als Attribut fungiert und unmittelbar folgt. Der Relativsatz wird durch ein Relativpronomen eingeführt (zum Beispiel der, die, das, welcher, wer, wessen) und bezieht sich semantisch auf das Bezugswort. Innerhalb des Relativsatzes richtet sich das Relativpronomen nach Kasus, Numerus und Genus des Bezugsworts, während das finite Verb des Nebensatzes am Ende steht.

Die Relativsatzattribute stehen typischerweise nach dem Bezugswort und werden durch Kommas vom übrigen Satz abgesetzt. Es gibt zwei Hauptformen: restriktive (definierende) Relativsätze, die notwendig sind, um das Bezugswort zu identifizieren, und nicht restriktive (zusätzliche) Relativsätze, die zusätzliche Information liefern. Beide Formen können als Relativsatzattribut auftreten, wobei der nicht restriktive Typ oft durch eine stärkere Einschubstruktur oder Pausen kenntlich gemacht wird.

Beispiele: Der Mann, der gestern hier war, hat den Bus verpasst. Die Zeitung, deren Titel ich nicht kenne, lag auf dem Tisch. Das Buch, das du mir empfohlen hast, ist spannend. In der Stadt, in der er wohnt, gibt es viele Parks. Der im Park spielende Junge winkte mir zu (Partizipialattribut als Alternative zum Relativsatzattribut).

Relation zu anderen Attributformen: Neben Relativsätzen gibt es auch Partizipialattribute (z. B. der im Park spielende Junge) und Genitivattribute, die denselben identifizierenden oder beschreibenden Zweck erfüllen können. Relativsatzattribute unterscheiden sich durch die Möglichkeit, komplexe Relationen und Eigenschaften auszudrücken.