Rekonstruktionsforschung
Rekonstruktionsforschung ist ein interdisziplinärer Forschungsansatz, der darauf abzielt, vergangene Zustände, Prozesse oder Lebenswelten aus fragmentarischen Quellen zu rekonstruieren. Sie verbindet Ansätze aus Archäologie, Geschichte, Anthropologie, Linguistik, Philologie und digitalen Geisteswissenschaften und konzentriert sich darauf, historische Dynamiken systematisch nachvollziehbar zu machen, statt Ereignisse isoliert zu schildern.
Zu den zentralen Aufgaben gehört die Zusammenführung unterschiedlicher Belege—Archäologie, Schriftquellen, mündliche Überlieferungen, kartografische Materialien—und die Entwicklung
Methoden umfassen Quellkritik, Typologie, Chronologie, räumliche Modellierung (GIS), 3D-Rekonstruktion von Gebäuden, Computersimulationen und agentenbasierte Modelle. Digital
Datenquellen sind vielfältig: archäologische Funde, Schriftquellen, Bilder, Karten, Inventare sowie mündliche Überlieferungen oder kollektive Gedächtnisbilder. Die
Anwendungen finden sich in der Rekonstruktion urbaner Grundrisse, ökonomischer Netzwerke, Umweltveränderungen, alltäglicher Lebenswelten sowie in Gedächtnis-
Herausforderungen umfassen unvollständige Quellenlage, Interpretationsspielräume und ethische Fragen zu Repräsentation, Umgang mit sensiblen Informationen und der