Radbolzen

Radbolzen sind Gewindebolzen, die an der Radnabe eines Fahrzeugs fest installiert sind und das Rad durch Muttern sichern. Sie ragen aus der Nabe heraus und übertragen die Anzugs- oder Befestigungskraft vom Rad auf die Nabe. Sie ermöglichen wiederholtes Ab- und Anmontieren der Räder bei Wartung oder Reifenwechsel.

Aufbau und Varianten: In vielen Fahrzeugen werden Radbolzen in die Nabe eingeschraubt und die Felge mit Muttern befestigt. Andere Bauarten verwenden Radschrauben, die direkt in ein Nabenlochgewinde greifen. Die zwei Systeme unterscheiden sich in Gewindearten, Nabenkonstruktion und Lochkreis; sie sind in der Regel nicht miteinander kompatibel.

Materialien und Größen: Radbolzen bestehen überwiegend aus hochfestem Stahl oder legiertem Stahl; Hochleistungsanwendungen nutzen spezielle Legierungen oder Oberflächenbeschichtungen. Gängige Größen umfassen Durchmesser sowie Gewinde wie M10, M12 oder M14; die Länge richtet sich nach Felgendicke und Nabenkonstruktion. Hersteller geben die passende Festigkeitsklasse und Spezifikationen an.

Montage und Wartung: Beim Reifenwechsel werden Radbolzen auf das vom Hersteller vorgegebene Drehmoment festgezogen. Die Befestigung erfolgt gleichmäßig in einer Stern- oder abwechselnden Reihenfolge. Nach dem Einbau oder Reifensatzwechsel das Drehmoment prüfen und Beschädigungen oder Korrosion am Bolzen sowie am Gewinde kontrollieren.

Ausfälle und Austausch: Beschädigte, gerissene, korrodierte oder abgenutzte Radbolzen gelten als sicherheitsrelevant und sollten ersetzt werden. In der Praxis empfiehlt sich oft der Austausch aller betroffenen Bolzen und gegebenenfalls der kompletten Nabenkontaktstelle. Bei verkanteten oder gewindebeschädigten Bolzen ist eine fachgerechte Prüfung erforderlich.