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Quartärstrukturen

Quartärstrukturen bezeichnet in der Biologie die Anordnung und Interaktion mehrerer Polypeptidketten zu einem funktionellen Proteinkomplex. Im Gegensatz zur Tertiärstruktur, die die Faltung einer einzelnen Kette beschreibt, beschreibt die Quartärstruktur, wie mehrere Untereinheiten zusammenwirken. Diese Untereinheiten können identisch sein (homoquaternäre Strukturen) oder unterschiedliche Untereinheiten (heteroquaternäre Strukturen) aufweisen. Die räumliche Organisation bestimmt Stabilität, Regulation und Funktion des Proteins.

Typische Merkmale sind die Stoichiometrie und die Art der Bindungsoberflächen zwischen Untereinheiten. Interaktionen umfassen hydrophobe Kontakte,

Die Untereinheiten können obligat zusammenarbeiten oder erst unter bestimmten Bedingungen assoziieren. Die Assemblierung kann spontan erfolgen

Zur Bestimmung der Quartärstruktur werden Techniken wie Röntgenkristallographie, Kryo-Elektronenmikroskopie (Kryo-EM), Kernspinresonanzspektroskopie, Native Massenspektrometrie, analytische Ultrazentrifugation

elektrostatische
Wechselwirkungen,
Wasserstoffbrücken
und
ggf.
Disulfidbrücken.
Viele
Quartärstrukturen
weisen
Symmetrie
auf
und
nutzen
Allosteregelungen,
bei
denen
Bindung
oder
Freisetzung
eines
Liganden
die
Affinität
anderer
Untereinheiten
verändert.
Ein
klassisches
Beispiel
ist
Hämoglobin,
ein
Tetramer
aus
zwei
Alpha-
und
zwei
Beta-Untereinheiten,
dessen
kooperative
Sauerstoffbindung
eine
zentrale
Rolle
spielt.
Weitere
Beispiele
sind
Enzymkomplexe,
Antikörper
und
der
F1F0-ATP-Synthase-Komplex.
oder
durch
Chaperone
unterstützt
werden.
Quartärstrukturen
sind
oft
dynamisch
und
können
zwischen
verschiedenen
Konformationen
wechseln,
was
Allosterie
ermöglicht.
und
Quervernetzungs-Experimente
eingesetzt.
Das
Verständnis
der
Quartärstruktur
ist
wichtig
für
Biologie,
Pharmakologie
und
Medizin,
da
Störungen
der
Untereinheiten-Interaktionen
zu
Funktionsverlust,
Erkrankungen
oder
Proteinaggregation
führen
können.
Mutationen
an
Schnittstellen
oder
veränderte
Untereinheit-Zusammensetzung
können
Krankheiten
verursachen
oder
Therapien
beeinflussen.