Qualitätsverfall

Qualitätsverfall ist ein Begriff aus der Wirtschaft und dem Technikbereich, der die schrittweise Verschlechterung der Beschaffenheit oder Leistungsfähigkeit eines Produkts, Prozesses oder einer Dienstleistung beschreibt. Er kann während der Nutzung, in der Produktion oder durch organisatorische Veränderungen auftreten.

Ursachen sind unter anderem Kostensenkungsmaßnahmen, Zeitdruck, Substitution von Materialien, zunehmende Komplexität, veraltete Wartung, Outsourcing an Schwerpunktlieferanten, lange Lieferketten und unzureichendes Qualitätsmanagement. Oft greifen mehrere Faktoren ineinander, sodass sich der Verfall schleichend bemerkbar macht, bevor er auffällig wird.

Betroffene Bereiche umfassen Fertigung, Dienstleistungen, Software und Infrastruktur. Häufige Folgen sind höhere Fehlquoten, steigender Ausschuss, längere Reparaturzeiten, sinkende Kundenzufriedenheit und gestiegene Betriebskosten. In Software etwa kann Technische Schuld den späteren Wartungsaufwand erhöhen und die Stabilisität beeinträchtigen.

Wesentliche Indikatoren sind Reklamationen, Ausschussquote, Rückläufer, Supportaufwand, Leistungsabfall und negative Trends bei der Kundenzufriedenheit. Methoden zur Erkennung sind regelmäßige Audits, Qualitätskennzahlen, Prozessfähigkeitsanalysen und Feedback aus dem Betrieb.

Gegenmaßnahmen umfassen Qualitätsmanagement, kontinuierliche Verbesserung (KVP), Standardisierung, Einkauf/Lieferantenmanagement, Wartung, Design for Quality und Schulung. Durch einen proaktiven Ansatz lassen sich Qualitätsverfall verhindern oder abschwächen, was Zuverlässigkeit, Kundennutzen und langfristige Wettbewerbsfähigkeit stärkt.