Prüfungsreaktion

Prüfungsreaktion bezeichnet die Reaktion von Körper und Psyche auf eine Prüfungssituation. Der Begriff wird in Psychologie, Bildungsforschung und im Alltag verwendet, um akute Stress- und Angstreaktionen zu beschreiben, die vor, während oder nach einem Test auftreten können. Es handelt sich nicht um eine eigenständige Erkrankung, sondern um ein weit verbreitetes Phänomen bei Lern- und Leistungssituationen.

Typische Symptome umfassen körperliche Anzeichen wie erhöhten Herzschlag, Druck in der Brust, Schwitzen, Zittern und trockenen Mund sowie mentale Anzeichen wie Grübeln, Furcht vor Misserfolg und negative Gedankenkreise. Die Reaktion kann in Phasen auftreten: antizipatorische Angst vor dem Termin, akute Nervosität während der Prüfung und Erleichterung danach.

Der Einfluss auf die Leistung hängt von der Intensität der Erregung ab. Moderat erhöhte Aktivierung kann die Leistung verbessern, während zu starke oder zu geringe Erregung Fehler begünstigt. Individuelle Unterschiede in Selbstwirksamkeit, Vorbereitung und Schlaf beeinflussen die Ausprägung der Prüfungsreaktion.

Zur Bewältigung setzen Lernende auf gründliche Vorbereitung, Probetests, Zeitmanagement sowie Entspannungs- und Atemtechniken. Kognitive Strategien wie realistisches Selbstgespräch und positive Zielsetzung helfen, Angstgedanken zu reduzieren. Bei Schwierigkeiten kann schulpsychologische Beratung sinnvoll sein.

Forschungsansätze umfassen Selbstberichtsskalen zur Prüfungsangst, physiologische Messungen (Herzfrequenz, Hautleitfähigkeit) und Cortisol sowie Designs zur Untersuchung von Erwartung, Selbstwirksamkeit und Lernstrategien.

Siehe auch: Prüfungsangst, Prüfung, Yerkes-Dodson-Gesetz, Stressreaktion.