Prägestempel

Prägestempel ist ein Begriff aus der Präge- bzw. Münztechnik. Es bezeichnet ein Stempelinstrument, das ein Motiv durch Druck in ein Werkstück eingraviert oder eindrückt und so eine bewegliche, erhabene Abbildung erzeugt. In der Münzprägung bildet der Prägestempel zusammen mit einem Gegenstempel das Prägepaar, durch dessen Druck eine Planchet zwischen ihnen das Motiv annimmt. Typischerweise bestehen Prägestempel aus gehärtetem Stahl und werden mit hohem Druck gegen einen zweiten Stempel oder eine Gegenseite eingesetzt.

In der Münzherstellung trägt der Prägestempel das Motiv in reliefartiger Form, sodass beim Schlag eine spiegelverkehrte Abbildung auf der Oberflächenseite der Münze entsteht. Die Stempel werden fachmännisch ausgeprägt oder graviert und regelmäßig nachgeschliffen, um feine Details zu bewahren. Moderne Prägeprozesse nutzen präzise CNC-gestützte Gravuren und härteste Werkstoffe, um Haltbarkeit und gleichbleibende Qualität sicherzustellen.

Neben der Münzprägung findet der Begriff Prägestempel auch in anderen Bereichen Anwendung. So werden Präge- oder Stempelwerkzeuge verwendet, um Muster in Leder, Papier, Metall oder Kunststoff zu übertragen (Embossing bzw. Tiefenprägung). Ebenso kommen Prägestempel bei der Herstellung von Medaillen, Tokens oder Firmensiegeln zum Einsatz, wo ein dauerhaftes, wiederholbares Abbild gewünscht ist.

Historisch gesehen gehören Prägewerkzeuge zu den ältesten Formen der Reproduktions- und Sicherheitsdrucktechnik. Von einfachen Metallstempeln in der Antike bis zu komplexen, maschinell betriebenen Prägeanlagen der Neuzeit hat sich die Technik stetig weiterentwickelt, ohne ihren Grundprinzip zu verlieren: das prägende Eindrücken eines Motivs durch Druck.