Prozessverläufe

Prozessverläufe beschreiben die zeitliche Abfolge von Aktivitäten, Ereignissen und Entscheidungen in einem Prozess. Sie zeigen, wie sich ein Prozess von seinem Start bis zum Abschluss entwickelt und wie er in der Praxis umgesetzt wird.

In der Praxis bezieht sich der Begriff häufig auf den Verlauf eines einzelnen Falls oder einer Instanz, während auch die Gesamtheit der Verläufe eines Prozesses gemeint sein kann. Typische Bestandteile sind Aktivitäten, Zeitstempel, beteiligte Personen oder Ressourcen sowie Entscheidungspunkte und Pausen.

Die Analyse von Prozessverläufen basiert typischerweise auf Ereignisprotokollen (Event Logs), in denen jedem Fall eine Sequenz von Ereignissen zugeordnet ist. Aus diesen Logs lassen sich Durchlaufzeiten, Abweichungen von Modellen, Reibungen und Engpässe erkennen.

Methoden umfassen Process Mining (Prozessentdeckung, Konformanzprüfung, Leistungsverbesserung) sowie konzeptionelle Modellierung (BPMN, Petri-Netze) und Simulation. Prozessverläufe ermöglichen den Abgleich von Soll-Modellen mit Ist-Verläufen.

Anwendungen reichen von Prozessoptimierung und Qualitätssicherung über Compliance und Automatisierung bis hin zur Betrugserkennung. Wichtige Herausforderungen sind Datenqualität, Variabilität, Drift der Verläufe, Datenschutz und Mehrdeutigkeiten bei gleichnamigen Schritten.