ProxyFunktionen

ProxyFunktionen sind Funktionen, die als Vermittler zwischen einem Aufrufer und einer Ziel-Funktion agieren. Sie übernehmen zusätzliche Aufgaben, kontrollieren den Zugriff oder erweitern das Verhalten, ohne die ursprüngliche Funktionalität direkt zu ändern.

Sie entstehen typischerweise als Higher-Order Functions: Eine Funktion, die eine andere Funktion als Argument akzeptiert oder zurückgibt. In vielen Programmiersprachen lassen sich Proxy-Funktionen als Wrapper oder Decorator implementieren. Sie können synchron oder asynchron arbeiten und sind ein zentrales Mittel bei Mustern wie Proxy- oder Decorator-Muster.

Anwendungsgebiete umfassen Logging und Audit, Zugriffskontrolle, Fehlermanagement, Wiederholungslogik, Caching sowie Lazy-Initialisierung und Messung der Ausführungszeit. ProxyFunktionen ermöglichen es, Querschnittsbelange zu isolieren, ohne die Kernlogik der Ziel-Funktion zu verändern.

Ein wichtiger Unterschied besteht zum Proxy- oder Decorator-Pattern auf Objektbasis: Funktionale ProxyFunktionen ergänzen oder schützen den Aufrufpfad, während ein Objekt-Proxy die gesamte Schnittstelle eines Objekts kapseln kann. Funktionale Proxies können die Ausführung verlangsamen oder komplexer machen, bieten aber klare Trennung von Belangen und erleichtern Tests.

Typische Implementierungsaspekte sind Transparenz, Fehlerpropagation, Leistungsfolgen und Wartbarkeit. Gute ProxyFunktionen dokumentieren ihr Verhalten deutlich und bleiben so, dass sie weder das ursprüngliche API noch die Fehlerbehandlung überraschend verändern. Als Beispiel prüft eine Proxy-Funktion vor dem Aufruf einer Ziel-Funktion Benutzerauthentifizierung, sammelt Telemetrie-Daten und gibt bei Fehlern eine kontrollierte Meldung zurück.