Produktfolge

Produktfolge bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre die zeitliche Abfolge der Produktbemühungen eines Unternehmens: welche Produkte angeboten, wann sie eingeführt, angepasst oder aus dem Sortiment genommen werden. Sie ist ein Element der Produktpolitik und dient der Abstimmung zwischen Produktentwicklung, Produktion, Vertrieb und Finanzen. Ziel ist es, das Sortiment so zu planen, dass Innovationen rechtzeitig verfügbar sind, die Nachfrage deckt, Ressourcen effizient eingesetzt werden und negative Cannibalisation minimiert wird.

Zu den Kernkomponenten zählen die Roadmap der Produktentwicklung, das Timing von New-Launches und Updates, das Management von Produktvarianten und Upgrades, sowie das konsequente Auslaufen veralteter Produkte. Entscheidungsgrundlagen bilden Markt- und Technologietrends, Kundenbedürfnisse, Wettbewerbsverhalten, Produktionskapazitäten und Investitionsbudgets. Methoden umfassen Produktlebenszyklus-Management, Portfolioplanung, Roadmappingprozesse und Stage-Gate-Modelle.

Die Produktfolge steht in Zusammenhang mit anderen Konzepten wie Sortimentsplanung, Produktportfolio und Innovationsmanagement. In praxisnahen Anwendungen, etwa in der Konsumgüter-, Elektro- oder Automobilindustrie, wird die Produktfolge genutzt, um regelmäßige Produktaktualisierungen zu planen, Migration von Alt- zu Neuware zu steuern und Markteinführungen zeitlich zu koordinieren.

Kritisch ist, dass Prognosen fehleranfällig sein können und Launch-Kosten, Hersteller- und Lieferkettenrisiken die Planung belasten. Eine gute Produktfolge verlangt daher regelmäßige Überprüfung, flexible Ressourcenplanung und klare Entscheidungsregeln.